Making of

Die Idee:

Im Deutschunterricht stand eine Gruppenarbeit zum Buch "Bronsteins Kinder" an. Unsere Gruppe erhielt das Thema "Hans im Trauerjahr".
Schon bei der ersten Besprechung in unserer Gruppe war klar, dass ein einfacher Vortrag mit Grafiken nicht ausreichen würde, um eine gute Note zu bekommen.
Nach einer kurzen Diskussion kristallisierte sich heraus, dass wir etwas ganz besonderes machen würden. Plötzlich stand fest - wir machen einen Film -.

Anfang vom Trauerjahr


Die Vorbereitung:

Für einen Trickfilm wie diesen musste nun viel getan werden.
Zuerst erstellten wir ein Storyboard, indem wir die wichtigsten Punkte aus dem Trauerjahr auflisteten. Es war jedoch gleich offensichtlich, dass ein Film mit diesem Handlungsablauf langweilig wird. Also überlegten wir, wie wir dem Zuschauer die Situation von Hans deutlich machen können. So beschlossen wir, dass der Film zusätzliche Rückblenden in schwarz-weiß bekommt. Damit soll die Veränderung von Hans, im Trauerjahr, stärker gezeigt werden.
Wir überarbeiteten den Filmablauf nach unseren Ideen und fertig war das Storyboard. (natürlich nicht in Schönschrift)

Storyboard


Die Umsetzung:

Bei der Umsetzung gab es ein organisatorisches Problem: Wann sollen wir den Film erstellen? Da die Ferien vor der Tür standen, einigten wir uns darauf, den Ton vorab in der Schule aufzuzeichnen. Herzlich danken möchten wir an dieser Stelle Frau Falkenberg, die uns erst nach langer Überredungskunst (wir können uns nun viel besser durchsetzen und auch viel besser artikulieren) ihren NUR-FÜR-NATURWISSENSCHAFTLICHE-ANWENDUNGEN PC zur Verfügung gestellt hat. Herzlichen Dank sagen wir hiermit auch unserer Deutsch-Lehrerin Frau Hack, die sich bereit erklärt hat uns zu beaufsichtigen. Ich möchte lieber nicht wissen, was sie von uns gedacht hat, als wir gerade unsere "jiddisch-Szene" angehört haben.
Die Tonaufnahmen dauerten ziemlich lange. Vor jeder Szene gab es eine Besprechung, in der die Punkte, die gesprochen werden sollten, ganau festgelegt wurden. Teilweise konnten wir ganze Textabschnitte aus dem Buch übernehmen, in anderen Szenen wiederum mussten wir selbst Texte schreiben.

Nachdem der Tonaufnahme, teilten wir die Arbeit auf, die noch zu erledigan war. Ich drehte in den Ferien den Film, die anderen erstellen die Grafiken und Texte zur Präsentation. Während der Ferien gab es einen regen E-Mail-Austauch zwischen den Gruppenmitgliedern.


Der Dreh:

Vor dem Dreh musste ich erstmal meinen Rechner neu installieren, den Keller nach Lego-Männchen durchsuchen, und ein Filmset mit Beleuchtung usw. aufbauen.
Dann war es soweit: Die Aufnahme konnte beginnen.

Aufnahme

Die Aufnahme erwies sich als sehr langwierig. Eine Faustformel wurde schnell klar: 25 sec. Film dauern ca. 2 Std. Aufnahmezeit.
Die eingesetzte Technik ist Standardware: Eine Hi-8-Videokamera war an eine TV-Karte angeschlossen, und die Einzelbilder werden mit der Capture-Software aufgenommen. Um die Aufnahmezeit nicht auf 4 Std. zu erhöhen, entschloss ich mich, pro Bewegungsabschnitt 2 Bilder aufzunehmen. Das bedeutet, dass 12,5 Bilder pro Sekunde im Film aufzunehmen sind.
Hier ein Bewegungsablauf in Einzelbildern:

Bewegungsablauf 1

Bewegungsablauf 2

Bewegungsablauf 3

Bewegungsablauf 4

Die erste Szene:

Die Beerdigung von Arno Bronstein ist der Beginn vom Trauerjahr. Die Umsetzung als Einäscherung war filmtechnisch gut umsetzbar, zudem bieten die Flammen einen guten Einstieg für den Titel. Die Flammen wurden in einem alten Ölofen aufgenommen und bearbeitet.

Die zweite Szene:

Martha sitzt auf einem drehbaren Stuhl. Damit konnte eine lebhafte Bewegung simuliert werden.

Bewegung von "klein" Martha

Die dritte Szene:

In dieser Szene gibt es das erstmal Kamerawechsel zu sehen. Es gibt eine Totale mit Elle und Hans, sowie Einzelaufnahmen der beiden.

Die vierte Szene:

In der Wohnung von Lepschitz sitzen alle vor der Glotze. Beachte mal den Hut von Hugo während er sich dreht.

Die fünfte Szene:

Die erste Rückblende. Hans erinnert sich an seinen Vater, der offensichtlich kein Vertrauen zu ihm gehabt hat, und ihm vielleicht auch nichts zugetraut hat.

Die sechste Szene:

Wieder eine Auseinandersetzung mit Hugo und Rahel Lepschitz. Man beachte den Besenwurf von Rahel. Der Besen wird bei diesem Trick stückweise noch vorne geschwenkt, sobald er parallel zum Boden ist, wird die doppelte Anzahl von Frames genommen, schließlich wird der Besen auf die Landeposition gestellt. Diese Spielerei dient dazu, den Zuschauer "wieder auf andere Gedanken" zu bringen.

Die siebte Szene:

Hans hat ein Selbstgespräch, Martha wird von "Weißjacke" abgeholt. Man beachte: Auch der Lego-Biker hat´ne weiße Jacke. Das Motorad fährt übrigens auf zwei schwarzen Flachen Schienen, weil auf den Noppen des Legoboards keine kontinuierliche Bewegung möglich war.

Hugo und Rahel

Die achte Szene:

Nach dem Gespräch zwischen Hugo und Rahel, war ein Zeitsprung nicht zu vermeiden. Martha macht Hans mit einer Wohnung glücklich.
Rahel und Hugo leben ab, der Fernseher kann noch wiederbelebt werden.


Der Schnitt:

Der Schnitt erwies sich als genauso langwierig. Zuerst musste der Ton geschnitten werden. Bei der Tonaufnahme gab es so manchen Versprecher, darum wurden für jede Szene mehere Tonversionen gemacht. Der Schnitt des Tons ist jedoch nicht zu hören. Dann wurde die Tonhöhe für Elle, Martha und Rahel abgeändert.
Mit dem nun folgenden Videoschnitt musste Bild und Ton synchronisiert werden.

Schnittfenster

Nur so kann die Illusion eines lebenden Legomännchens hergestellt werden, die leben nämlich nicht in Echt! Die schwierigste Szene war das Gespräch der Entführer, da es hier eine richtige Konversation zu schneiden gab.
Nach diesem weiteren Ferientag war nun der Film in der Rohfasung fertig. Nun mussten nur noch die Titel erstellt und die Musik ausgesucht werden.


Das Endprodukt:

Der Film wurde mangels Videoausgang auf CD gebrannt. Die mitgelieferte Brennsoftware Nero wandelte dazu das 3 GB Video in eine < 200 MB große VideoCD um. Mit einem DVD-Player wurde der Film schließlich auf den Videorekorder überspielt, und in der Schule vorgeführt.


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